Bei meinem Sparziergang durch die Kolonie ist mir auf dem Fliederweg ein geschäftiges brummen und treiben aufgefallen, denn ein sehr bienenfreundlicher Pächter hat für die Wildbienen ein luxuriöses Hotel errichtet. Es ist so beliebt, dass so an die 200 Bienen, meist Mauerbienen, dort wohnen und arbeiten, sagt der Pächter.
Er erzählt, dass die Männchen bereits paarungsbereit oft unmittelbar vor oder im Nesteingang auf die Weibchen warten. Ihre einzige Aufgabe im Leben ist die Begattung des Weibchens, am später folgenden Nestbau und der Brutversorgung sind sie nicht beteiligt. Nester bauen ausschließlich weibliche Wildbienen und in erster Linie, um darin ihre Eier abzulegen und Nahrungsvorräte für die Brut einzulagern. Bis zu fünf Brutzellen werden, hintereinander in einer Bohrung „aufgereiht“. Unmittelbar nach der Eiablage wird eine Brutzelle fest verschlossen. Die Brut wächst daher isoliert und ohne Kontakt zu in den umliegenden Brutzellen lebenden Geschwistern auf.
Vor dem Hotel hat der Pächter ein Gitter im Abstand von 8-10cm zum Hotel gespannt. Das verhindert, dass sich zum Beispiel ein Specht an den Brutzellen zu schaffen macht.